Der Hornborga See
Informationen: Goran Lundin
Schwedische Arbeitsgruppe ‘Kraniche’
Der Hornborga See liegt im Süd-Westen von Schweden zwischen den
zwei größten Seeen Europas, ‘Vättern’ und ‘Vänern’ und zwischen drei großen
Städten ‘Falköping’, ‘Skara’ und ‘Skövde’. Es handelt sich um ein Feuchtgebiet
von etwa 150 Ha.
Dieser See ist im Süden best bekannt seit Ende der 50er Jahre. Er wurde mehr
oder weniger trocken gelegt um landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu bekommen.
Der andere Grund dieser Trockenlegungen waren die Kraniche, die jeden April hier
massenweise auftauchten.
Damals wurden dort Kartoffeln angebaut, die in hiesigen Schnapsbrennenerein
verarbeitet wurden. Die Kraniche ernährten sich im Frühjahr von den Ernteresten
die nach der Kartoffelernte auf den Feldern liegen blieben.
In den fünfziger Jahren begann mit sogenannten ‘Kranich Safaris’ der eigentliche
Turismus rund um die Kraniche.
Heute werden keine Kartoffeln mehr angebaut, und die 12.000 Kraniche, die sich
im Gebiet aufhalten, werden im April von der Umweltverwaltung mit ungefähr 2
Tonnen Gerste täglich gefüttert. Man nimmt an, dass ungefähr 180.000 Besucher
pro Kranichsaison hierher kommen.
Während der 90 Jahre wurde der See restauriert: man hat den Stand des Wassers
ungefähr um 80cm angehoben. Außerdem hat man die Vegetation (vor allem Schilf)
und die Wälder rund um die Uferregionen entfernt.
Der Hornboga See hat einen grossen Bekanntheitsgrad als omithologischer Standort
in Nordeuropa: er beheimatet viele Brutvögel (110 Arten) aber auch andere
Wasservögel, die durchziehen und hier Halt machen. Er gehört zu den seltenen
Standorten, wo die fünf verschiedenen europäischen Haubentaucherarten nisten.
Man findet dort zwei Informationszentren: einer für den See, und einer ist
besonders zuständig für die Kraniche. Dieser liegt im Süden des Sees und ist
während der Kranichsaison und an einigen Wochenenden im Winter geöffnet (Man
kann dann Seeadler beobachten, die in der näheren Umgebung auf Nahrungssuche
gehen).
Die Kraniche werden im Herbst (Maximum 8.000 Individuen) und im Frühling
(Maximum 12.000 Individuen) gezählt. Seit 1996 werden die Zählungen von
freiwilligen Helfern der Vogelwarte vor Sonnenuntergang durchgeführt, wenn die
Kraniche für die Nachtruhe den See aufsuchen.
Weitere Informationen: www.sofnet.org
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